Butter in Zerbst
- Butter im Namen Buttermarkt. Ein Butter-Verkaufsmarkt ?
- Butter im Namen Butterjungfer. Ist Butter aus Bethe entstanden, dem Namen einer archaischen, ewigen Jungfrau ?
- Butter im Namen Butterdamm. Ist Butter ein Synonym für Sumpf ?
In Zerbster Tradition lassen sich “geographisch” drei Arten von Butter unterscheiden:
- Buttermarkt (Marktplatz)
- Butterjungfer
- Butterdamm
Zu 1. Butter in Buttermarkt.
(Herkunftswörterbuch Duden) -Speisefett. Das westgermanische Wort für das aus Milch hergestellte Speisefett wird auf das vulgärlateinische Wort *butira / *butura zurückgeführt. Aus lateinisch butyrum, das selbst wiederum aus griechisch boú-tyron (Kuhquark) übernommen wurde. Aber die alten Römer und Griechen kannten Butter nur als Arzneimittel. Anstelle von Butter verwendeten sie Olivenöl. Die germanischen Wörter für Butter waren Schmer und Schmalz.
Einen Buttermarkt weist der Stadtplan auch im heutigen Köthen aus.
Zu 2. Butter in Butterjungfer.
Es gibt zwei Butterjungfern, eine von 1516 und eine von 1647.
Butterjungfer von 1647 vor einem Erker der Kirchenruine St.Nicolai in Zerbst Foto: Helge König |
Butterjungfer von 1516 im Museum Zerbst / Anhalt Foto: Helge König |
Butter = Bethe.
Hans-Christoph Schöll war 1936 vermutlich der Erste, der einen Bezug der Zerbster Butterjungfer zu den drei ewigen Jungfrauen herstellte, welche vielfach in Deutschland überliefert sind. Sie tragen die Namen Ambeth, Borbeth und Wilbeth und Varianten davon.
In der Nikolauskapelle, im Wormser Dom, ist ein Sandsteinrelief, etwa von 1430. Darüber und darunter sind die Namen der abgebildeten drei Jungfrauen eingemeisselt.
S Embede, S Warbede, S Willebede
Foto: Helge König
Ich habe die Namen der drei Bethen mit Hilfe des heutigen Baskischen übersetzt.Schöll nannte die Jungfrauen “Die drei Ewigen” oder “Die drei Bethen”
Die Embede (Ambeth) bedeutet wörtlich übersetzt ´Vollweib, ewiges Weib`. Sie wurde – und wird mancherorts bis heute – um Hilfe gebeten, wenn es um Fruchtbarkeit geht. So wie es bis heute in Zerbst mit der Butterjungfer geschieht.
Die Warbede (Borbeth) ist wörtlich übersetzt volles oder ewiges Feuer. Sie wurde angesprochen, wenn es um die Sonne ging. Sie spielte bei der Sommersonnenwende eine Rolle. Von Bedeutung ist das Weiterleben der Warbede als Walpurgis (Walpurgisnacht, 30.April / 1.Mai).
Die Willebede (Wilbeth) bedeutet Vollmond oder ewiger Mond. Sie war wichtig, wenn es um den Mond ging. Sie spielte wohl bei der Wintersonnenwende und zu Weihnachten eine Rolle (Julfest in Skandnavien; Jul = engl. wheel = Rad = Mond).
Die baskischen Namen der drei Bethen können nur von Einwanderern aus dem Baskenland stammen. Solche Einwanderer waren die Glockenbecherleute; denn sie sind aus den Pyrenäen zu uns gekommen. Daher dürfte die Verehrung der drei Bethen auf die Zeit der Glockenbecherleute zurückgehen. Das war etwa von 2600-2000 v. Chr.
Die Butterjungfer in Zerbst dürfte der Ambeth entsprechen, der ältesten der drei Bethen. Ihre Überlieferung könnte sogar bis zu den Linien-Bandkeramikern zurückgehen, die den Feldbau bei uns eingeführt haben: 5700-4100 v. Chr.; die jüngste Periode von vieren war 5000-4100 v. Chr..
Neuere, volkstümliche Bücher über die drei Bethen haben Erni Kutter und Kurt Dehrungs & Sigrid Früh geschrieben.
Zu 3. Butter in Butterdamm.
Butter = albanisch butë ´zart, weich` / bótë ´Erde, Boden`
Die Sage von der Butterjungfer in Zerbst
(http://www.alt-zerbst.de/originale/butterjungfer/index.php)
Vor langen Zeiten stand dem Grafen von Lindau das Recht zu, für Butter, Käse und andere Waren, die nach Zerbst gebracht wurden, einen Zoll zu erheben, der aber mit der Zeit so hoch wurde, daß die Bauern ihre Erzeugnisse nicht mehr in die Stadt hinein brachten, sondern vor dem Heidetor, am Butterdamm, der davon seinen Namen haben soll, feil boten. Für die Zerbster Hausfrauen war es freilich keine angenehme Aufgabe, bei Wind und Wetter den weiten Weg bis zum Butterdamm zu wandern, um dort Butter, Eier und Käse einzukaufen.
Endlich fand sich eine vornehme, vermögende Jungfrau, die entschlossen war, die Zollgerechtsame zu Gunsten der Stadt durch Kauf abzulösen. Sie begab sich eines Tages zum Grafen von Lindau und bat ihn, ihr den Zoll käuflich abzutreten, damit der Buttermarkt in die Stadt verlegt werden könne. Der Graf ging wohl auf den Vorschlag ein, stellte aber zur Bedingung, daß der Kaufpreis soviel Goldstücke betragen solle, als die Käuferin Schritte machen müsse, um den Weg vom Butterdamm bis zum Markplatze zurückzulegen. Freilich musste sich die edelmütige Zerbsterin sagen, dass ihr Vermögen kaum zureichen würde, um die nötige Geldsumme aufzubringen, aber sie mochte von ihrem Entschlüsse nicht zurückstehen. Schliesslich erklärte sie sich einverstanden; es wurde ein Tag festgesetzt, an welchem die Zahlung in der besprochenen Weise stattfinden sollte.
Die Zwischenzeit benutzte die Jungfrau, um ihr Hab und Gut in blanke Goldmünzen umzusetzen. Dann stellte sie sich am verabredeten Tage auf dem Butterdamm ein, wo schon die Vertreter des Grafen sie erwarteten. In deren Begleitung wanderte sie dann in die Stadt zurück, indem sie jeden Schritt der langen Wegstrecke mit einem Goldstück belegte, und ihre Barschaft reichte gerade bis zu der Stelle auf dem Marktplatz, wo heute die Säule mit der weiblichen Figur steht, die man ihr zu Ehren hier errichtet hat.
Es stellt sich die Frage “Was war der Butterdamm in Zerbst, wo war er und welcher Sprache entstammt das ganze Wort ?
Hierzu die Mitteilungen von Carl Hoede in seiner Veröffentlichung “Die goldene Kugel der Butterjungfer”, im Zerbster Jahrbuch 1908, auf S.57:
“Man versteht in unserer Zeit unter Butterdamm ein großes Gelände im Norden und Nordosten von Zerbst, das sich bis an die Schießstände erstreckt und diese westlich und südlich umschließt. Es war eine bruchige Gegend, die erst nach der Separation, seit 1856, urbar gemacht wurde. Bis zu jener Zeit war der Butterdamm ein Sumpfland, in dem Erlen wuchsen….Der größte Durchmesser beträgt im Westen etwa 1400 m, im Süden ungefähr 1200 m. Zwei alte Wege Dämme, einer von der Stadt und einer von der Buschmühle her, sind die einzigen Wege, die durch die moorige Niederung führen, und es scheint alles dafür zu sprechen, daß von einem dieser künstlich geschaffenen Zugänge die ganze Gegend den Namen Butterdamm erhalten hat ”.
Aus dieser Beschreibung von Carl Hoede geht hervor, dass Butter ein Synonym für Bruch, Sumpf und Moor sein muss. Unsere hochdeutsche Sprache ist reich an Wörtern für solche Böden, aber das Wort Butter für Schlamm usw. ist nicht darunter. Dieses lokale Wort Butter muss daher einer fremden Sprache entstammen – der Sprache der Gründer der dauerhaften Ortschaften in Zerbst und Umgebung.
Weiter bei Carl Hoede, 58: “Die kleine Anhöhe südlich der Schießstände heißt auf der Zerbster Flurkarte… Butterberg”.
Einen Butterdamm gibt es auch in Lindau/Zerbst und Zieko (Carl Hoede, ebenfalls S.58).
Auf S.58 zitiert Carl Hoede (ohne Angabe einer Literaturstelle) auch den Pastor Heinrich Becker aus Lindau (dort ab 1888): “Er (Becker) geht davon aus, ´daß man vor solchen Stellen, wo man in Gefahr steht einzusinken, mit den Worten warnt: ´Geh nicht drauf, da butterts`. Mit der Redensart ´es buttert` wird, wie Becker ausführt, das Schwanken des Bodens bezeichnet und die Gefahr dabei einzusinken und zwar besonders auf moorigem Grunde. Den Sprachgebrauch hat er für Anhalt und Schlesien nachgewiesen”.
Anmerkung
Heinrich Becker ist für mich überzeugend; denn er hat 1889 einen sehr objektiven Bericht über den Fund einer bronzezeitlichen Spiralplattenfibel auf den Äckern meiner Vorfahren in Deetz verfasst. Seine Zeichnung der Fibel war so präzise, dass ich danach eine Kopie herstellen lassen konnte. Denn leider ist diese FIbel verschollen, wie eine zweite in Deetz gefundene bronzezeitliche Spiralplattenfibel.
Hierzu in meiner Homepage: Zwei bronzezeitliche Spiralplattenfibeln aus Deetz
Die Zerbster Gegend und sehr viele Orte östlich der Elbe, bis weit in die Ukraine hinein, wurden in der jüngeren Bronzezeit erstmalig bleibend besiedelt. Es war die Zeit der Vorlausitzer und Lausitzer Kultur.
Ich habe nun herausgefunden, wer die frühen Siedler gewesen sind und welche Sprache sie gesprochen haben. Die Siedler waren frühe Wenden, Protowenden und ihre Sprache war ein frühes Albanisch.
Hier meine Deutungen des Namens Zerbst, von Butter in Butterdamm und von Damm in Butterdamm, mit Hilfe des heutigen Albanischen.
Zerbst, 948 Gau Ciervisti, 1008 urbs ciervisti
albanisch thaj / than = austrocknen, trocken legen (th stimmlos gelispelt)
thare = getrocknet
tharjé = Trocknung, Trockenlegung
vis pl. viset = Ort(e) (v wie w gesprochen)
Also: Zerbst: tharje viset ´trocken gelegte Orte / Gegend`
Butter in Butterdamm
albanisch butë ´zart, weich`
bótë ´Erde, Boden`
Also: Butter in Butterdamm ist butë ´weich`, vielleicht ausserdem gleich bótë ´Boden`.
Damm in Butterdamm
Im Etymologie-Duden: Das gemeingermanische Wort hat keine sicheren aussergermanischen Beziehungen.
Das Wort Damm dürfte ein Lehnwort aus der frühen Sprache der Wenden sein.
albanisch domkë ´Beule` wurde im Deutschen zu Damm.
Also: Damm in Butterdamm ist domkë ´Beule, Damm`.
In der folgenden Tabelle habe ich die Etymologien der Zerbster Ortsnamen-Teile zusammengestellt. Es ist erstaunlich wie gut erkennbar immer noch die ursprünglichen Namen sind. Die Endungen sind unwichtig. Ich habe mit Hilfe des heutigen Albanischen gedeutet, der Nachfolgesprache des (Proto)Wendischen.
Etymologie Zerbster Ortsteile
Gedeutet mit Hilfe des heutigen Albanischen (Stand 19.06.17)
Bias 1003 Uuisze (Wieze) – bice ´Ort, Stelle, Platz`
Bornum 1213 Bornem dt ´Brunnenheim`
Buhlendorf 1307 Bulendorp dt ´Bruderdorf`
Deetz 1314 Detitz, det / detit – ´See, Meer`
Dobritz 1285 Doberitz – tepë ´Einkorn`
Gehrden 1296 Gehrdene – gardh ´Zaun Einzäunung`
Gödnitz 1333 Goddenitz – godit ´erbauen, Gebäude`
Grimme 1326 Grimme – grimë ´Krümel, Krume`
Güterglück 1228 Juterclic – jetik ´uralt` / klekë ´Kiefer`
Hohenlepte 1213 Lebethowe – leptýrë schlammiger Boden`, lubërtine ´Schlamm, Matsch`
Jütrichau 1214 Jutercchoov – jetik ´uralt`/ ove ´Au`
Leps 1303 Lepitz, siehe Hohenlepte
Luso 1339 Luso – llúcë ´dünner Schlamm`
Lindau 1186 Lindowne dt ´Lindenaue`
Morit 1398 Moreewitz – murdár ´schmutzig, dreckig`
Nedlitz 1331 Neustedelitz – sted ´Sumpf` (Bahlow)
Nutha 1378 thu der Nuth – dt ´Zur Nuthe`
Polenzko 1423 Polenzk – pelg ´Weiher`
Pulspforde 1214 Poghelsvorde – ´Pfuhlfurt`
Reuden 1457 Ruden – rréthe ´v.Steinmauern umgebene Waldweide`
Steutz 1349 Studitz – shtazë ´Vieh`
Straguth 1315 Streguth – strëhë ´Unterkunft`
Walternienburg 973 Nigenburg ´Neuburg`
Zernitz 1108 Zernetzi – dt ´Zehrung`
Ausserdem habe ich viele wichtige Ortsnamen in Mitteleuropa etymologisch gedeutet. Die meisten sind ganz klar uralbanisch. Die Ergebnisse stelle ich an anderer Stelle vor.
Die Germanen und Uralbaner sind einmal direkte Nachbarn gewesen. Das beweist meine Sammlung Deutsch-albanischer Isoglossen. Siehe die Anlage. Völlig verdrängt wurden die Wenden, die Uralbaner, in Mitteleuropa, durch die Slawen.
Anlage
Deutsch-albanische Isoglossen
Isoglossen sind Wörterpaare oder Paare von Wortfamilien, die es nur in zwei Sprachen gibt und die eine frühere, direkte Nachbarschaft beweisen. So zeugen auch die von mir zusammengestellten deutsch-albanischen Isoglossen (eigentlich deutsch-wendischen Isoglossen) von einer früheren direkten Nachbarschaft und von einem fruchtbarem kulturellem Kontakt über längere Zeit. Dabei könnte die wendische Seite der germanischen kulturell überlegen gewesen sein.
Die Vorfahren der Albaner wurden von den Slawen aus Mitteldeutschland und Mitteleuropa verdrängt, in das heutige Rumänien, und von dort später ins heutige Albanien. Es ist vielfach nachgewiesen, dass sie die Albaner im heutigen Albanien nicht autochthon sind (Siehe z.B Vladimir Orel und Gottfried Schramm).
Es ist ein grosses Glück, dass man diese alten Kontakte heute mit sprachlichen Mitteln nachweisen kann.
Albanisch-Deutsche Isoglossen
arë / Acker, arl (Pflug, südostbayr.) | laureshë / Lerche |
anas / (Ahn), Ureinwohner | lavdëron, lëvdon / loben |
atdhe / Vaterland | leckë / F’licken, F’leck, Lumpen |
balenë / Wal | lehtë / leicht |
belá, pl, / billig, Unbill | legjendë / Legende |
berk / (Borke), Bast | lëmsh / (Woll)Knäuel, Lamm |
betim / (beten), schwören | lus, lut, lutem / Los, beten, bitten |
bírrë / Bier | llaç / Lache, Pfütze, Schlamm |
bishë / Biest | llaf, llafë, llafos / labern, schwätzen |
bitis / bitten, abschliessen | llom, llum / Sch’lamm, Lehm |
bitevi / (bitten), vollständig | méllë / Mulm |
blóçkë / (Block), Kienapfel | mërgon / (aus)merzen, ausweisen |
bllok / Block, Klotz | micë / Mieze, Katze |
bócë (botë, poҫe) / (Pott), Flasche | ngjalë / Aal |
bóte (bócë, poҫe / Pott, Krug) | noti / Nässe |
breg / (Brocken), Hügel, Ufer | nókë / K´nöchel |
breshër / (Brise), Hagelschauer | ókër / Einkorn |
brokë / Becher (r-Metathese) | oxhak, oshmak / Esse (Schornstein) |
brrákë / Brake, Brache, Bruch | pápë / Papp |
bukë (Imperf. v. backen ?) / Brot | pellg, pellgaҫe / Pfuhl |
bulb / Bolle, Zwiebel | pemë / Baum |
bullúngë / Beule | pikël / Pickel, Pünktchen |
bunar / Brunnen, Born (r-Metathese) | pikth, pik, spik, spikth / Specht |
buzë / (Bussi), Lippe | plas, pëlcét / platzen |
cekët / seicht | plotës / (Braut ?), Ergänzung |
cep / Zapfen | pllangë / Fleck |
cicë / Zitze, (Titte) | pllaz / (Pflock), Pflugsohle |
cip / Zipfel | plug / Pflug |
ҫam / Tanne | poҫ, poҫe (bócë, botë) / Pott, Krug |
ҫápj / Tappen | puter, shpute / Pfote |
ҫápitet / tapsig laufen | pykë / (Picke), Keil |
ҫikë / Zicke), Mädchen | qeif / (Keifen), Lust, Freude |
ҫoban / Schäfer | qytet / (Kiez), Stadt |
danc / Tanz | radë / Reede |
det / Detsch (= Matsch) | regj / gerben (reziproke Metathese) |
digë / Deich | rend / rennen |
dhi / Ziege | rimë / Reim |
dóbët / (Dieb), schlecht, geringwertig | rósto / Rostbraten |
domkë / (Damm), Beule | rah, rreh, rrih / roden, schlagen |
drith, drihët / Getreide | rrëké / (Regen), Rinnsal, Strom |
dunë / Düne | rreshk / rösten, toasten, braten, grillen |
egër / (Ekel), (heikel), wild, ungebildet | rrëzë / Riese, Baumriese, Bergfuss |
fier / Farn | rrok / roh, ungekocht |
flakëroj / flackern | sagë / Sage |
flija / (Fleisch), das Opfer | sákë / Sax, Axt |
flok / Flocke | sehir / sehen |
flutur / Falter, Schmetterling | slitoj / schliddern |
freskët / frisch | spicë / Spitze |
frikë / Furcht (r-Metathese) | stampë / Stempel |
fshésë / Besen | stófë / Stoff |
fuçi (vozë) / Fass | stufë / Stövchen, Ofen |
galë / Dohle (siehe Nachtigall) | súpë / Suppe |
gárb / Kerbe | shi / (See), Regen |
glluguroj / glucksen | shkurt, shkurtër / kurz |
gllup / Klappe, Schnauze | shkurtabic / Kurzer, Zwerg |
gólle / hohl, Loch | shlyej / schleifen |
gójë / Gosche, Mund | shóllë / Sohle |
gósë / Gosse, Wassergrube | shpátë, shpátëz, sëpátë / (Spaten), Beil |
grimë / Krume, Krümel | shpor / Sporn |
grurë / (Gerste ?), Weizen | shpótë / Spott |
gur, (zhur) / Kieselgur, Stein, Kies | shtage / Stange |
gjuaj, gjah / jagen, Jagd | shtállë / Stall |
harengë, rëngë / Hering | shtambë / (Stamper), Krug |
hell / Helle, Spiess (Stiel in Hellebarde) | shteg / Steg |
helmët / Helm | shtekë / Stecken |
holl / Halle | shtëpi / (Stube), Haus |
hop / hoppeln, hopsen, hüpfen | shtërg / Storch |
kálë / Gaul | shtrij, shtriq / strecken |
kalli, kallëz, kallëza / (Halm), Ähre(n) | shtroje / Streu |
kanë / Kanne | shtron / streuen, ausbreiten |
képë / (Kiepe), Weidenrute | shtyr, shtyn / steuern, wegschieben |
këlysh / Kalb, Jungtier | tóllë / Fell, Glatze |
kic, kec, keҫ, kedh / Kitz | torfë / Torf |
këllëҫ / Keil, Schwert, Degen, Säbel | trúbul / trübe |
kil / Kiel | thëke / Tücke |
kllúkë, kllóҫkë / Glucke, Klucke | úsht, úshtër / (Ostern), grüne Ähre |
kllapë / KLappe, Klammer | vádë / (Watt), Bewässern |
koc, kockë, nóҫkë / Knochen | vajzë / (Votze), Mädchen |
kofin / Kübel, Kiepe, Korb | vale / Welle |
kópsë / Knopf | véndas, véndës / (Wende), Einheimischer |
kórra, korrë, (grurë) / Korn, Weizen, ernten | verë / (Beere), Wein, Sommer |
krap / Karpfen (r-Metathese) | vig / Weg, Steg |
krikëll / Krug | vozë, (fuçi) / Fass |
kuak / quaken | vurcë / Bürste |
kukuvriq / Küken | zënkë / Zank |
kútë / Köter, Welpe | zhur / Kieselgur, Stein, Kies |
lágë / (Lache), (Lake), Wasser | zien / sieden, kochen |
lap, llap / sch’labbern | zjarr / (gar), Feuer, Brand |
lastár / langes Laster |
Deutsch-Albanische Isoglossen
Aal / ngjalë | (Lache), (Lake), Wasser / lágë |
Acker, arl (Pflug, südostbayr) / (arë) | Lache, Pfütze, Schlamm / llaҫ |
(Ahn), Ureinwohner / anas | Lamm (Woll)Knäuel / lëmsh |
Baum / pemë | langes Laster / lastár |
Becher (r-Metathese) / brokë | Legende / legjendë |
(Beere), Wein, Sommer / verë | leicht / lehtë |
Besen / fshésë | Lerche / laureshë |
(beten), schwören / betim | loben / lavdëron, lëvdon |
Beule / bullúngë | Los, beten, bitten / lus, lut, lutem |
Beule, (Damm) / domkë | (aus)merzen, ausweisen / mërgon |
Bier / bírrë | Mieze, Katze / micë |
Biest / bishë | Mulm / méllë |
billig, Unbill / belá, pl | Nässe / noti |
(bitten), vollständig / bitevi | (Ostern), grüne Ähre / úsht, úshtër |
(bitten), abschliessen / bitis | Papp / pápë |
(Block), Kienapfel / blóçkë | (Pflock), Pflugsohle / pllaz |
Block, Klotz / bllok | Pflug / plug |
Bolle, Zwiebel / bulb | Pfote / puter, shpute |
(Borke), Bast / berk | (Picke), Keil / pykë |
Brake, Brache, Bruch / brrákë | Pickel, Pünktchen / pikël |
(Braut ?), Ergänzung / plotës | platzen / plas, pëlcét |
(Brise), Hagelschauer / breshër | (Pott), Flasche / bócë (siehe Pott, Krug) |
(Brocken), Hügel, Ufer / breg | Pott, Krug / bóte (siehe Pott, Flasche) |
Brot / bukë (Imperf. v. backen ? | Pott, Krug / poҫ, poҫe (siehe Pott, Flasche) |
Brunnen, Born (r-Metathese) / bunar | quaken / kuak |
Bürste / vurcë | Reede / radë |
(Bussi), Lippe / buzë | (Regen), Rinnsal, Strom / rrëké |
Deich / digë | Reim / rimë |
Detsch (Matsch) / det | rennen / rend |
(Dieb), schlecht. minderwertig / dóbët | Riese, Baumriese, Bergfuss / rrëzë |
Dohle (siehe Nachtigall) / galë | roden, schlagen / rrah, rreh, rrih |
Düne / dunë | roh, ungekocht / rrok |
Einkorn / ókër | rösten, toasten, braten grillen / rreshk |
(Ekel), (heikel), wild, ungebildet / egër | Rostbraten / rósto |
Esse (= Schornstein) / oxhak, oshmak | Sage / sagë |
Falter, Schmetterling / flutur | Sax, Axt / sákë |
Farn / fier | Schäfer / ҫoban |
Fass / fuçi, auch vozë | sch’labbern / lap, llap |
Fass / vozë, auch fuçi | Sch’lamm, Lehm / llom, llum |
flackern / flakëroj | schleifen / shlyej |
Fleck / plangë | schliddern / slitoj |
(Fleisch), das Opfer / flija | (See), Regen / shi |
F’licken, F’leck, Lumpen / leckë | sehen / sehir |
Flocke / flok | seicht / cekët |
frisch / freskët | sieden, kochen / zien |
Furcht / frikë (r-Metathese) | Sohle / shóllë |
(gar), Feuer, Brand / zjarr | (Spaten), Axt / shpátë, shpátëz |
Gaul / kálë | Specht / pikth, pik, spik, spikth |
gerben (reziproke Metathese) / regj | Spitze / spicë |
(Gerste ?), Weizen / grurë | Sporn / shpor |
(Ge)treide / drith, drihët | Spott / shpótë |
Glucke, Klucke / kllúkë, kllóҫkë | Stall / shtállë |
glucksen / glluguruj | (Stamper), Krug / shtambë |
Gosche, Mund / gójë | Stange / shtage |
Gosse, Wassergrube / gósë | Stecken / shtekë |
Halle / holl | Steg / shteg |
(Halm), Ähre(n) / kalli, kallëz, kallëza | Stempel / stampë |
Helle, Spiess (Stiel in Hellebarde) / hell | steuern, wegschieben / shtyr, shtyn |
Helm / helmët | Stoff / stófë |
Hering / harengë / rëngë | Stövchen, Ofen / stufë |
hohl, Loch / gólle | Storch / shtërg |
hoppeln, hopsen, hüpfen / hop | strecken / shtrij, shtriq |
jagen, Jagd / gjuaj, gjah | Streu / shtroje |
Kalb, Jungtier / këlysh | streuen, ausbreiten / shtron |
Kanne / kanë | (Stube), Haus / shtëpi |
Karpfen / krap (r-Metathese) | Suppe / súpë |
(Keifen), Lust, Freude / qeif | Tanne / ҫam |
Keil, Schwert, Degen, Säbel / këllëҫ | Tanz / danc |
Kerbe / gárb | Tappen / ҫápj |
Kiel / kil | tapsig laufen / ҫápitet |
(Kiepe), Weidenrute / képë | Tolle, Fell, Glatze / tóllë |
Kieselgur, Stein, Kies / gur | Torf / torfë |
Kieselgur, Stein, Kies / zhur | trübe / trúbul |
(Kiez), Stadt / qytet | Tücke / thëke |
Kitz / kic, kec, keҫ, kedh | (Urteil), Weisheit / urt |
Klappe, Schnauze / gllup | Vaterland / atdhe |
Klappe, Klammer / kllapë | (Votze), Mädchen / vajzë |
Knochen / koc, kockë, nóҫkë | Wal / balenë |
K´nöchel / nókë | (Watt), Bewässern / vádë |
Knopf / kópsë | Weg, Steg / vig |
Korn, Weizen, ernten / kórra, korrë, grurë | Welle / vale |
Köter, Welpe / kútë | (Wende), Einheimischer / véndas, véndës |
Krug / krikëll | Zank / zënkë |
Krume, Krümel / grimë | Zapfen / cep |
Kübel, Kiepe, Korb / kofin | Zicke, Mädchen / ҫikë |
Küken / kukuvriq | Ziege / dhi |
kurz / shkurt, shkurtë | Zipfel / cip |
Kurzer, Zwerg / shkurtabic | Zitze, (Titte) / cicë |
labern, schwätzen / llaf, llafë, llafos |
Literatur
- Derungs, Kurt; Früh, Sigrid; Der Kult der drei heiligen Frauen, Verl. Edition Amalia, Grenchen b. Solothurn, Schweiz; 2008.
- Hoede, Carl; Die goldene Kugel der Butterjungfer, S.51-66, im Zerbster Jahrbuch, Jahrgg. 1908, Zerbster Geschichtsverein.
- Kutter, Erni; Der Kult der drei Jungfrauen, Books on Demand; Norderstedt, 1996.
- Orel, Vladimir; 1952-2007; Albanian Etymological Dictionary, Brill, Leiden, 1998
- Schöll, Hans-Christoph; 1888-1958, Die drei Ewigen, Verl. Diederichs, Jena, 1936.
- Schramm, Gottfried; * 1929; Anfänge des albanischen Christentums, Rombach Verl. Freiburg / Breisgau 1994
- Schramm, Gottfried; * 1929; Ein Damm bricht, Oldenbourg Verlag, München, 1997
- Wütschke, Johannes; Mitteldeutsche Ortsnamen mit besonderer Berücksichtigung des Zerbster Raumes, Heimatmuseum der Stadt Zerbst, 1960.